 |
Die 1970er Jahre |
Die
Saison 1969 / 1970 stand unter dem Motto: „Da hat vor 20 Jahren noch keiner
dran gedacht! Wie wahr!
Vier
Veranstaltungen waren vorgesehen. Der erste große Faschingsabend fand am 31.01.1970
statt. |

Als Prinzenpaar Heidrun Wagner und Eberhard Hempel inmitten der Pagen Bettina Jilek und Susanne Bohne.
|

Hinten v.l.: Otto Schöppe, Siegfried Haase, Helmut Triemer, Werner Enke, Fritz Schuster vorn v.l.: Manfred
Sylvester, Gerd Nowotnick, Ernst Seidel,
Axel Friedrich, Ottfried Schneider, Christel Adler,Karl
Strauch; (Frank Dycke nicht im Bild).
|

Im Jahr 1970 feiert auch Werner Enke sein Bühnendebüt. Seine legendäre Parodie auf
einen Feuerwehrmann bleibt unvergessen.
Werner Enke - links lädt er gerade die Konfettikanone. In seiner Paraderolle als Feuerwehrmann. |
Der
Klosterlausnitzer Fasching feierte 1971 mit der 10.Saison sein erstes Jubiläum.
So hatten sich vor 10 Jahren ein paar junge Klosterlausnitzer aus Spaß an
dieser freudigen Freizeitgestaltung zu einem Elferrat zusammengetan. Der Elferrat
bestand aus echten Holzländern sogenannte „Hulznischel“ und einem Zujezognen
„Randhamster“ aus Hermsdorf. Das waren keine Beleidigungen, sondern alles
Ehrenbezeichnungen. |

Ulrike Eggert und Gerd Peplow (links) hatten die Ehre als 10.Prinzenpaar aufzutreten. Unterstützt
wurden sie von den Pagen Anita Michel und Marina Kraft,
im Bild rechts mit
Helmut Triemer. Dem
Vater Karl der Prinzessin Ulrike Eggert, vom Klosterlausnitzer
Fotohaus Eggert
(„Foto-Gerda“), sind zahlreiche Fotos der Dokumentation zu verdanken. Weitere
stammen später von Rudolf Lammel. |

Zum Elferrat der
Jubiläumssaison 1971 gehörten: Ottfried Schneider, Helmut Triemer, Frank Dycke,
Otto Schöppe, Siegfried
Haase, Gerd Nowotnick, Axel Friedrich, Fritz Schuster, Manfred Sylvester,
Werner Enke, Ernst
Seidel, Karl Strauch, Erhardt Walter, Jürgen Poser und Heinz Ammer.
|
Was wäre eine Jubiläumssitzung ohne eine Überraschung. Diese bestand darin, dass
1971 das erste „Männerballett“ seine Premiere feierte.
Erhard
Walter, Ernst Seidel, Gerd Nowotnick und Manfred Sylvester begeisterten das
Publikum mit ihrem Auftritt: RA-TA-TA.
Manfred
Sylvester unterstützte nicht nur das Ballett, er verstärkte auch gleich die
Elferratsänger, welche 1971 als Quartett auftraten.
Das
erste Klosterlausnitzer Männerballett ging an den Start (unten).
|
|
 |

Manfred Sylvester,
Ernst Seidel, Erhard Walter und Gerd Nowotnick in Aktion. |
„Das
Holzland lacht“ hieß es zur 11.Saison 1971 / 1972. Am 28.01.1972 fand die
Eröffnung im Holzlandsaal mit dem Tanzorchester Günter Degenkolb
aus Plauen
statt. Die musikalische Begleitung für die Veranstaltungen am 29.01., 05.02.,
12.02. und 14.02.1972 übernahmen die Tanzkapellen „Combo Melodie“, „Combo Corso“
und „Combo 70“.
Bereits
im Vorjahr hatte sich Manfred Sylvester den Sängern des Elferrates angeschlossen.
Aber auch der Prinz des Jahres 1971, Gerd Peplow, sollte sich als sangeslustiger
Klosterlausnitzer entpuppen und fortan sorgte man zu fünft für die Stimmung bei
den Faschingsveranstaltungen. |

Der
Faschingsthron wurde von Prinzessin Sabine Ammer und Prinz Friedrich Triemer
bestiegen. Marlis Jilek und Bettina Dycke
sorgten als Pagen für das Wohl der Narren.
Erhard Walter (rechts) begrüßte das Publikum. |

Gerd Peplow (Mitte)
als neues Mitglied der Elferratssänger. Auch als Solokünstler
überzeugte Gerd Peplow das Publikum. |

Neben
der 1.Büttenrede Gerd Peplows blieb noch ein weiterer Höhepunkt im Gedächtnis
der Besucher haften.
Damals hatte der Schlager „Mädchen mit roten Haaren“
Hochkonjunktur. Flugs wurde dieser umgeschrieben und als „Männer mit langen
Haaren“
von Erhard Walter, Ernst Seidel, Gerd Nowotnick, Manfred Sylvester und
Gerd Peplow in entsprechender Maskerade vorgetragen. Das Publikum tobte!
Die „Männer in langen
Haaren“ während ihres Auftrittes im Februar 1972.
„Heute
haun‘ wir auf die Pauke!“ – mit diesem Slogan wurde 1972 / 1973 die Narrenzeit
in Bad Klosterlausnitz gefeiert.
|

Carola Seisel und
Jürgen Koch als Prinzenpaar – hier beim Fototermin im Ratskeller, 1973. Links
als Page Carmen Navarra,
welche gleich für die nächsten 3 Jahre dieses „Amt“
begleitete. Rechts Marlis Jilek,
die die zweite Saison agierte. |
Dass
sich der Klosterlausnitzer Fasching nicht nur im Holzland großer Beliebtheit
erfreute, zeigte sich darin, dass Anfang der 70er Jahre mitunter ganze
Reisebusse voller Narren und Närrinnen zum Lausnitzer Fasching kamen. Regelmäßig
wurden Karten vom Reisebüro der DDR, Nebenstelle Apolda, angefordert. Im Laufe
der Jahre wurden diese zu „Stammgästen“. |

Prinzenpaar 1973 mit Gefolge auf dem Marktplatz. Voran schreitet Zeremonienmeister Erhard Walter. |
Von
Beginn an wurden alle Programmbeiträge, Büttenreden und Gesänge selbst
geschrieben. Das niveauvolle Programm erfreute sich so großer Beliebtheit, dass
in den 70er Jahren manchmal sogar bis zu 14 Einzelveranstaltungen pro Saison
gezeigt wurden. So kam auch der „Burgfasching“ der Saison 1973 / 1974 mehr als
10 Mal zur Aufführung. Die Saisoneröffnung erfolgte am Sonntag, den 11.11.1973,
um 11:11 Uhr mit einem Frühschoppen und dem Elferrat in der Gaststätte „Holzland“
am Markt Um 20:11 Uhr luden der Elferrat und die „Combo 70“ zur
Faschingsveranstaltung in das FDGB-Heim „Holzland“ ein. Auf den Plakaten konnte
man immer lesen: „Es lädt ein der Rat der Gemeinde und das Faschingskomitee …“,
wie damals die „staatliche“ Bezeichnung für den Elferrat lautete.
Neben
„Combo 70“ (Leiter: Sepp Jilek) spielte auch die Band „Combo Melodie“ (Leiter:
W. Friedl) zum Tanz bei den Abendveranstaltungen.
Alle Abendveranstaltungen
standen noch einmal unter einem eigenen Motto. Im
Einzelnen waren das 1974:
- Freitag, 08.
Februar - Die Burgweihe,
- Sonnabend, 09. Februar - geschlossene Veranstaltung,
- Freitag, 15.
Februar -Es geht weiter … (als
geschlossene Veranstaltung der FFW)
- Sonnabend,16. Februar - Mit Stimmung im Burghof,
- Sonntag,17. Februar - Jugendfasching mit dem Elferrat,
- Freitag,22.
Februar - Eine Nacht in der Burg mit
Elferrat,
- Sonnabend, 23. Februar - Der Elferrat ganz groß,
- Rosenmontag, 25. Februar - Eine
lange Burgnacht,
- Dienstag, 26. Februar Kinderfasching und der Umzug mit dem Elferrat.
|
|
Am
01.03.1974 fand noch ein geselliger Tanzabend mit dem Elferrat und dem KWH - Trio als
geschlossene Veranstaltung für die Patienten des Moorbades statt.
Das
Prinzenpaar, diesmal in der Besetzung Marlis Jilek und Roland Seisel (siehe
Foto links)
und
die Pagen Saskia Pustal und Carmen Navarra, waren im Dauereinsatz.
Der
Eintritt zu allen Veranstaltungen der Saison 1973 / 74 betrug 5,60 Mark pro
Eintrittskarte.
Der
Eintrittspreis veränderte sich von Jahr zu Jahr, je nachdem was z. B.
die Band, die Dekoration usw. kostete. Im Eintrittspreis war immer der Betrag
von 0,10 Mark Kulturabgabe enthalten.
Nachdem
der Preis ermittelt war, musste dieser noch zur Genehmigung dem Rat des
Kreises vorgelegt und von dort bestätigt werden.
|
|

Drei langjährige
Besatzungsmitglieder der Lausnitzer „PIPI-BAR“, v. l. Heinz Ammer, Jürgen Poser
und Herbert Peter (Leitermacher
aus Weißenborn). |
In
der 14.Saison der Jahre 1974 / 1975 wurde „Fuhrmann´s Fasching“ gefeiert. Die
Eröffnungsveranstaltung fand am 16.11.1974 im Saal des FDGB-Heimes „Holzland“
statt. Zum Tanz spielte „Combo Melodie“. Das Eintrittsalter wurde auf 18 Jahre!!!
festgelegt.
|

In der Loge des
Prinzenpaares hatten Tamara Danzscher und Reiner Rosenkranz Platz genommen.
Ihnen zur Seite die Pagen Saskia Pustal (links) und Carmen Navarra.
|
Außerdem
gehörten in der Saison folgende Mitwirkenden zur Faschingsbesatzung: Gerd Peplow, Fritz Schuster, Helmut Triemer, Siegfried
Spatzeck, Heinz Raettke, Jürgen Poser, Herbert Peter, Ernst Seidel, Manfred
Sylvester, Karl Strauch, Erhard Walter, Werner Enke, Otto Schöppe, Gerd Nowotnick,
Hans-Jürgen Voigtsberger, Axel Friedrich, Ottfried Schneider und Heinz Ammer. Mit
Hans-Jürgen Voigtsberger erhielt nicht nur der Elferrat, sondern auch die Elferratssänger
ein faschingsbegeistertes Nachwuchstalent. Zu
der Veranstaltungsfolge im Jahr 1975 hatten Jugendliche unter 16 Jahren keinen
Zutritt. Es war vorgeschrieben, dass pro Person nur 4 Karten abgegeben werden
konnten. Die Zahl der Plätze zu den Karnevalssitzungen war begrenzt und so war
es von Vorteil einen der Akteure zu kennen um an die begehrten Billetts zu
kommen. |

So sahen sie aus – die
„Mangelware“, 4 Eintrittskarten zum Lausnitzer Fasching.
Insgesamt wurden 2069
Karten in der Saison 1974 / 1975 verkauft. |
Abendveranstaltungen
gab es 1975 wieder reichlich. Ein Kostüm war erwünscht, nur am 24.01.1975
wurden die Gäste auch ohne Kostümierung in den Saal gelassen. Zu jeder Sitzung
hatten sich die Lausnitzer Narren wieder ein Thema einfallen lassen. Diese
lauteten am:
- Freitag, 24. Januar - Eröffnungsveranstaltung,
- Sonnabend, 25. Januar - Fahrende
Fuhrleut´sangen gerne,
- Sonntag, 28. Januar - Hallo junge Leute – Faschingstreiben heute!
- Freitag, 31. Januar - Und er klatschte mit der Peitsche …,
- Sonnabend, 01. Februar - Wir sind mittendrin´
- Sonntag, 02. Februar - Altes Herz wird wieder jung – Rentnerfasching
- Freitag, 07. Februar - Elferrat im Fuhrmannsschuppen
- Sonnabend, 08. Februar - Elferrat in Form
- Rosenmontag, 10. Februar - Wir
machen durch
- Dienstag, 11. Februar - Großer Kinderfasching mit Umzug.
Ab 18:00 Uhr hieß es dann: Faschingsausklang in allen Gaststätten von Bad
Klosterlausnitz.
|

Die
Elferratsbar wurde 1975 umgestaltet. Mit der neuen „Fuhrmanns-Schenke“ war dem
Klosterlausnitzer Fasching ein
wahrhaftes Meisterstück gelungen. Maßgebenden
Anteil daran hatten Karl Strauch und Otto Schöppe, die stellvertretend für alle
anderen Helfer
genannt sein sollen.
Die
„Fuhrmanns-Schenke“ befand sich dort, wo heute der Friseursalon im „Friedrichshof“
untergebracht ist. |
Sicher
stand damals auch, wie bis heute bei jeder Veranstaltung, das Nationalgetränk
der Klosterlausnitzer Karnevalsnarren - Nikolaschka - mit auf der Karte. Für alle Unwissenden, hier
das Rezept:
-
4 cl
Weinbrand
-
1 Scheibe
Zitrone
-
½ Teelöffel
Kaffee
- ½ Teelöffel
Zucker
- 1 Serviette
Auf
eine Hälfte der Zitronenscheibe kommt der Kaffee auf die andere der Zucker.
Jetzt vorsichtig zusammenfalten. Somit erklärt sich auch der Begriff
„Zitronenfalter“. Die Zitronenscheibe jetzt zum Mund führen und kräftig daran zutschen.
Dann alles zügig mit dem Weinbrand hinunterspülen. Fertig!
Wozu
die Serviette? Diese brauchen ungeübte Trinker – garantiert. Prost! |
Aber
nicht nur die „Fuhrmanns – Schenke“ erstrahlte 1975 im neuen Glanz. Auch der
Holzlandsaal und die Bühne wurden besonders liebevoll ausgeschmückt. Der Grund
dafür war einfach. Mit der 15. Faschingssaison der Jahre 1975 / 1976 stand der „Jubelfasching
– 15 Jahre Lausnitz Olee“ ins Haus.
|

Der prächtig ausgestaltete
Holzlandsaal lud zum 15.Holzlandfasching.
Prinzessin
Ulrike (Lange) die II. und Prinz Hans-Eckardt (Mücke) der I.,
gingen als das
15. Prinzenpaar in die Geschichte des Holzlandfaschings ein. Ebenso Marion
Graetz und Jutta Kaiser als 15. Pagenpaar.
|

Der Lausnitzer
Elferrat hatte Aufstellung genommen. Mittendrin Ulrike
Lange und Hans-Eckardt Mücke als Prinzenpaar.
Vor ihnen in der
Hocke die Pagen Marion Graetz und Jutta Kaiser. |
Die
Reihe der Veranstaltungen zu dieser Jubelsaison war wieder lang. Die
Themenabende gestalteten sich 1976 folgendermaßen:
- Freitag, 13.
Februar - Eröffnungsveranstaltung
- Sonnabend, 14. Februar - Wir feiern den 15ten!,
- Sonntag, 15. Februar - Altes Herz wird wieder jung! (Rentnerfasching)
- Freitag, 20.
Februar - Jubel – Trubel – Karneval!,
- Sonnabend, 21. Februar - Das Holzland kommt in Stimmung!
- Sonntag, 22. Februar - Hallo junge Leute – Faschingstreiben heute!
- Freitag, 27.
Februar - Tolle Tage - ja!
- Sonnabend, 28. Februar - Elferrat in Form – nur für Lausnitzer
- Rosenmontag, 01. März - Wir
machen durch …
- Dienstag, 02. März - Großer Kinderfasching mit Umzug.
Alle
Faschingsabende wurden wieder von der Band „Combo Melodie“ musikalisch
begleitet. Ein Zutritt ohne Kostümierung war unerwünscht und Jugendlichen unter
16 Jahren hatten keinen Zutritt. Erwähnung
finden soll auch, dass der Elferrat 1976 als „Volkskunstkollektiv Elferrat“ geehrt
wurde.
Dass
der 15. Fasching bei den Besuchern zu einer bleibenden Erinnerung wurde, dafür sorgte
das Programm und natürlich das Männerballett. |

Gerd Peplow, Hans-Jürgen
Voigtsberger, Gerd Nowotnick und
Manfred Sylvester mit
der unvergesslichen Tanzeinlage
„RA-TA-TA“.
Zum Fasching 1971
wurde diese Nummer uraufgeführt. |
Außerdem
entschloss man sich vom VEB Lausitzer Glaskombinat Weißwasser / Oberlausitz ca.
2.500 Biertulpen mit der Aufschrift: „15 jähriger Holzlandfasching“ und einem Wappen
herstellen zu lassen. Diese wurden an die Besucher der Faschingsveranstaltungen
verkauft. Das Glas mit Goldrand kostete 5,00 Mark ohne Goldrand 4,50 Mark.
Mit
dem „Lausnitzer Waschfest“ sollten die Faschingsveranstaltungen der Saison
1976/1977 zu einem richtigen Waschfest werden. So reichte die Veranstaltungsfolge
im Jahr 1977 von:
-
Freitag, 04. Februar mit Einweichen der Narren,
- Sonnabend, 05. Februar über Bunte Wäsche,
- Sonntag, 06. Februar bis zu Oma wäscht am besten (Rentnerfasching)
- Am
Freitag, dem 11.02.1977 wurden zu „Wir rumpeln weiter“, gleich 45
Eintrittskarten für das Reisebüro der DDR reserviert.
Wieder ein Beweis für die
große Popularität des Holzlandfaschings auch über die Kreisgrenzen hinaus. Weiter
ging es am:
- Sonnabend, 12. Februar mit Weiß rein – Blau raus!
-
Sonntag, 22. Februar Jugendfasching Jeanswäsche Yeah!,
- Freitag, 18.
Februar Spült Narren, spült!,
-
Sonnabend, 19. Februar Was ist noch sauber?
- Rosenmontag, 21. März Grau
bis Aschermittwoch und
-
Dienstag, 22. März Große Puppenwäsche und der Kinderfasching mit dem Umzug
das
Finale der Karnevalssaison 1977.
Zu den Veranstaltungen spielte diesmal die
Gruppe: „Rot - Weiß“. 2161
Besucher hieß die Bilanz aller Veranstaltungen. Der Rentnerfasching zählte 300
Gäste und zum Jugendfasching kamen 172 Jugendliche.
|

Präsident Erhard
Walter bei der Vorstellung des Elferrates und des Prinzenpaares Arnhild Stöbe und Andreas Meisner. |
Erhard
Walter komponierte und textete „den Faschingsschlager“ der Saison 1976 /1977. Der
Text ist sicherlich in Vergessenheit geraten, aber der Refrain wurde noch viele
Jahre in den Schunkelrunden der Faschingsabende angestimmt.
Refrain des Faschingsschlagers
Es muss ein volles Fass hier her,
Herr Wirt, Herr Wirt,
das alte das ist hohl und leer,
Herr Wirt, Herr Wirt.
Und hör ´n wir auch den Hahn schon krähn
der irrt, der irrt.
Weil wir heut nicht nach Hause geh´n
Herr Wirt, Herr Wirt. |
Zum „Stockmacher Fasching“ luden die Lausnitzer
Narren in der 17. Saison ein. Die Eröffnung fand am 12.11.1977 im Holzlandsaal
statt. Eine närrische Kopfbedeckung war Pflicht! |

Zum Herrscherpaar über das wurden Petra Menzel
und Uwe Kaiser
mit ihren Pagen Birgit Schnacke und Barbara Dietrich auserkoren. |
Die
erste Veranstaltung im Jahr 1978 fand am 14. Januar statt. Für den guten Ton
sorgten die Musikgruppe „Hartung Septett“ zusammen mit „Combo 70“. Auch
1978 gab es wieder jede Menge der beliebten Mottoabende. Im Einzelnen waren das:
- Freitag, 20.01.1978 - Der erste Hieb!
- Sonnabend, 21.01.1978 - Es
fliegen die Hackespäne
- Sonntag, 22.01.1978 - Jubel-Trubel-Heiterkeit! (Jugendfasching)
- Freitag, 27.01.1978 - Schleifen der Äxte
- Sonnabend, 28.01.1978 - Ein
Hack – ein Schluck!
- Sonntag, 29.01.1978 - Alte Äxte neu geschärft! (Rentnerfasching)
- Freitag, 03.02.197 - Der Drückbaum wird angesetzt.
- Sonnabend, 04.02.1978 - Es
wird gesprengt!
- Montag, 06.02.1978 - Kahlschlag!!!
Dienstag, 07.02.1978 - Kinderfasching mit Umzug und Elferrat!
Nach
dem Programm lud „Combo 70“ die Narren zum Tanz.
|

In der 18. Saison
1978/1979 wurde in der Faschingszeit ein „Lausnitzer Jahrmarkt“ abgehalten. |

Prinzessin Silke
Schuster und Prinz Michael Potz übernahmen in diesem Jahr die Regentschaft über
das Karnevalsvolk.
Annekathrin Schuster und Bettina Schmidt schlüpften in die
Pagenkostüme. |

Mit Büttenreden vom
Feinsten stärkten in den 70ern neue Nachwuchstalente mit ihrer ureigenen Art
die bisherigen Akteure des Elferrates.
Links
Axel Friedrich, rechts auf dem Foto Gerd Peplow, alias „Schneppie“.
ber auch die „alten
Hasen“ zeigen ihr Können und Laufen zu Hochform auf. |

Werner Enke, Saison
1977/1978. Ernst Seidel, Saison 1978/1979. |
Im
Herbst 1979 mussten die Veranstaltungen der 19.Saison erstmals ausfallen, da
der Saal wegen Renovierungsarbeiten nicht zur Verfügung stand. Seitens der
staatlichen Stellen bestand wenig Interesse daran, die kritischen mit Ironie
und Spott gespickten Programmbeiträge unbedingt aufführen zu lassen.
Aber
schließlich genießt der Narr seit dem Mittelalter das Privileg, öffentlich
ungeschminkte Wahrheiten zu verkünden. Diese Kritik in Richtung Obrigkeit
ließen sich auch die Lausnitzer Narren nicht nehmen. Mussten sie auch bis zur
Wende jedes Jahr die Texte für Büttenreden und Gesänge zur Genehmigung
vorlegen, so wussten sie sich doch zu helfen. Listig, wie echte Narren eben mal
so sind, bauten sie absichtlich grobe Schnitzer in die Texte ein, die sofort
dem Rotstift zum Opfer fielen. Die feinsinnigen Anspielungen auf gegebene Missstände
blieben so unbemerkt und passierten unbeschadet die Zensur. So wurden in Bad
Klosterlausnitz auch mal Dinge benannt, die sonst nicht angesprochen werden
durften.
Jedes
Jahr hatten die Menschen große Freude an diesen närrisch - kritischen Programm
und daran hat sich auch bis heute nichts geändert.
|

Das FDGB-Ferienheim
Holzland.
Austragungsort des
Holzlandfaschings. Aufnahme um 1980.
|
 |